Krötenwanderung Rechtenbach
Alle Jahre wieder – so könnte man das Naturschauspiel des Krötenzuges im zeitigen Frühjahr umschreiben. Am Landschaftsweiher in Schweigen-Rechtenbach waren zuvor Versuche gescheitert, das Überrollen von Kröten durch Fahrzeuge zu stoppen. Mit dem KnowHow von LuNa-Südpfalz und der Unterstützung der Ortsgemeindeverwaltung sowie des ansässigen Angelvereins, konnte 2006 erstmals eine Vollsperrung des Bereiches eingerichtet werden. Seit dieser Zeit wird die Kröten- und Froschpopulation jährlich erfasst und kartiert. Sie entwickelt sich positiv.
Nachfolgend der alte Pressebericht aus dem Anfangsjahr:
Bericht zur Krötenwanderung 2006
Früh war sie angekündigt, aber spät fand sie statt! Gemeint ist die diesjährige Krötenwanderung am Landschaftsweiher in Schweigen-Rechtenbach. Durch den langen Winter abgehalten, mussten die Kröten lange im Wald verharren bis es dann endlich am 24.März zu den ersten Wanderungen kam. Insgesamt konnte die Sperrung des Bereiches deshalb auch auf knapp 2 Wochen beschränkt werden – im Falle eines zeitigeren Anstiegs der Temperaturen hätten es auch 4 Wochen werden können.
Im Zeitraum von nur 14 Tagen schätzen die Naturschützer vor Ort ein Aufkommen von ca. 2000 Tieren, die sich zeitweise im Landschaftsweiher aufgehalten haben. Ganz begeistert gab sich Revierförster Imo Hauß, der von einer „ bewundernswerten Identifikation der Menschen im Ort mit dieser Aktion“ sprach und der sich vorgenommen hat im nächsten Jahr mit seinen Kindern mindestens einen Tag vor Ort zu sein. Ähnlich sieht es eine der Betreuerinnen des Kindergartens, Frau Voos, die mit ihren Kleinen mehrfach zum „Krötensammeln“ unterwegs war: „wir sind froh, dass wir von den Naturschützern auf die Aktion aufmerksam gemacht wurden und dass zusätzlich eine naturwissenschaftliche Betreuung der Kinder, von Herrn Hagenbuch angeboten und vor Ort durchgeführt wurde“
Offenbar hatten auch viele Eltern aus Schweigen-Rechtenbach im „Familienrat“ über die Wanderung informiert, sodass man immer wieder kleine Trupps von Kindern antreffen konnte, die Kröten einsammelten oder sogar aus Abflüssen befreiten. Eine ganz eifrige Truppe widmete sich sogar der Entsorgung der wenigen Leichen auf einem eigens eingerichteten „Krötenfriedhof „! Auch viele Erwachsene, darunter ein Ehepaar aus Weißenburg, waren in den Abendstunden am Weiher anzutreffen. Und eine Frauengruppe, die bei der Familie Beck Quartier bezogen hatte, bemerkte: „ so viel Zuneigung wie hier die Kröten in Rechtenbach genießen, würden wir uns auch von unseren Männern daheim wünschen “ Die Damen hatten noch nie ein derartiges Naturschauspiel gesehen und gedenken dessen als eines der schönsten Erinnerungen ihres Aufenthaltes.
Ortsbürgermeister Helmut Geißer erkennt an, dass der Großteil der Autofahrer sich an die zeitweilige Absperrung gehalten hat – die Gemeinde hatte sich gleich zu Beginn, durch das Anschaffen von 2 Dreiecks-Schildern (Achtung Frosch) beteiligt. Er bedankte sich für die professionelle Durchführung und sieht unter diesen Bedingungen kein Problem in der zukünftigen Unterstützung der Aktion.
Na dann - bis zum nächsten Jahr, wenn es wieder heißt: Die Kröten kommen!